
Abstinenz von Alkohol und anderen Suchtmitteln
Abstinenz ist der völlige Verzicht auf Genusswaren oder Konsum einer Substanz. Grundsätzlich ist die Abstinenz die Voraussetzung sowie das Behandlungsziel der Suchtkrankenhilfe. Es besteht die Vermutung, dass Abhängigkeiten nur durch lebenslangen Verzicht geheilt werden können. Deshalb verzichten viele Suchtkranke für immer auf ihr jeweiliges Suchtmittel.
Abstinent gegenüber Suchtmitteln
Sucht kann zwar bekämpft, aber niemals geheilt werden. Abstinent lebende Suchtkranke verzichten ein Leben lang auf das betreffende Suchtmittel, da eine suchtkranke Person nicht in der Lage ist, das Suchtmittel gemäßigt und kontrolliert zu konsumieren.
Wenn sich Suchtkranke dazu entscheiden, völlig auf das Suchtmittel zu verzichten und die Sucht zu bekämpfen, müssen sie mit einem langen und schweren Weg rechnen. Gerade alkoholkranke Menschen haben es schwer, da Alkohol in der Mitte der Gesellschaft angekommen und beinahe immer und bei fast jeder Gelegenheit getrunken wird. Wer es jedoch schafft, keinen Alkohol zu trinken, sorgt für positive Auswirkungen auf den eigenen Körper sowie die Psyche.
Innerhalb weniger Monate können sich durch den Konsum nachweisbare Schäden zurückbilden. Alkoholverzicht kann auch dem Immunsystem helfen, sich zu erholen.
- Die Leber leidet am meisten unter dem übermäßigen Alkohol, da sie für die Entgiftung des Körpers zuständig ist. Hört man jedoch mit dem Trinken auf, erholt sich die Leber relativ schnell und kann sich wieder dem Abbau von körpereigenen Giftstoffen zuwenden.
- Durch Alkoholverzicht sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So sinkt auch der Blutdruck wieder auf Normalniveau und etwaige Herzrhythmusstörungen pendeln sich wieder ein.
- Durch übermäßigen Alkoholkonsum werden die Magen- und Darmschleimhäute angegriffen. Alkoholverzicht regeneriert diese beiden Organe. Somit können Lebensmittel wieder besser aufgespalten und aufgenommen werden.
Abstinent bleiben: So kann es gelingen
Suchtkranke Menschen tun sich schwer, von heute auf morgen mit ihrem Konsum aufzuhören. Je nachdem wie weit die Krankheit fortgeschritten ist, müssen sie mit gravierenden Entzugserscheinungen rechnen. Deshalb ist ein Entzug ohne ärztliche Hilfe nicht zu empfehlen. Bei einem Drogen- oder Alkoholentzug entgiften Suchtkranke stationär mit passender Medikation. Somit wird das Risiko für lebensbedrohliche Entzugserscheinungen vermindert.
Nach der stationären Entgiftung lernen Suchtkranke in einer medizinisch-psychologischen Betreuung, wie sie den Drogen- oder Alkoholverzicht auch nach ihrem Aufenthalt beibehalten können. Nach der Entlassung empfiehlt es sich, einen Therapeuten oder Selbsthilfegruppen aufzusuchen um Hilfe im Alltag zu erhalten.
Wer die Alkohol- oder Drogensucht bekämpfen oder abstinent werden möchte, muss sich ein konkretes Ziel setzen wie zum Beispiel abzunehmen, allgemein wieder leistungsfähiger zu werden oder mit Angehörigen wieder ein besseres Verhältnis aufzubauen. Diese Motivation kann in manchen Fällen zusätzlich zur Therapie bereits ausreichen, um völlig ohne Suchtmittel auszukommen.